Gestern war morgen noch ganz anders.

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Er hat es wieder einmal in die Schlagzeilen geschafft. Obwohl der Tod schon vorher da war. In diesen Tagen, taugt er zur Panikmache. Und er spaltet die Geister. Da gibt es doch tatsächlich so Schlaumeier, die denken, wenn sie sich eine Maske vor den Mund binden, dann erwischt es sie nicht. Weit gefeit. Er kennt diese Tricks und noch viele mehr. Leider, blöd.

Aber Schiss haben wohl viele, denn wie sonst erklärt sich der „Klopapierhamsterkauf“.

Augenblicklich verändert sich unser Leben und unsere Wahrnehmung. Der Virus hat uns fest im Griff und so recht weiß keiner, wie es noch werden wird.

Auf der Palliativstation wurde der Einsatz der Hospizhelfer bis auf Weiteres abgebrochen. Die Pflegekräfte, Helfer und Ärzte müssen nun auch diese Aufgaben übernehmen, um den palliativen Gedanken einigermaßen aufrecht erhalten zu können.

Heute hätte ich meine neue Begleitung besucht, die Familie unterstützen können. Abgesagt. Je nachdem wie lange der Virus noch wütet, werde ich vielleicht nichts mehr für ihn tun können. Er wird sicher sterben, ob infiziert oder nicht, aber beschleunigen möchte ich es mit einer unachtsamen Haltung auch nicht. Irgendwie schon schräg. Ich besuche den Sterbenden nicht, damit ich keinen Virus überbringe, an dem er schneller sterben könnte. Es tut mir wirklich für ihn, und seine Familie sehr leid. Nun sind sie ganz auf sich gestellt und bekommen von Außen nur noch die nötigste Hilfe. Wie so viele Kranke und alte Menschen in dieser schwierigen Zeit.

Was ich aber tun kann, ist telefonieren. Mit Herrn Berger, meiner neuen Begleitung, oder aber auch mit Freunden. Bekannte, die ich länger schon nicht mehr gehört habe. Vielleicht nutze ich die Zeit zu Hause für längere Telefonate. Aufgrund der aktuellen Lage, müssten meine Gesprächspartner wiederum ebenso mehr Zeit zum Plaudern haben.

Da fällt mir eine liebe Dame ein, die ich einige Male im Hospiz besucht habe. Sie war schon sehr alt und konnte sich kaum noch bewegen. Trotzdem haderte sie nicht, sondern passte sich den Gegebenheiten an. „Es ist doch schön, wenn ich alt bin, dann bin ich ja auch später tot. Kein Nachteil woraus nicht ein Vorteil!“

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