Petra Frey

Immer wenn wir lachen, stirbt irgendwo ein Problem.“

Aufgewachsen und geboren und aufgewachsen in München, lernte ich schon sehr früh Gevatter Tod kennen. Zuerst erwischte es mein geliebtes Meerschweinchen, dann unseren Kanarienvogel Hansi und mit Mitte zwanzig mich. Eine Krebserkrankung zeigte mir unmissverständlich, dass ich nicht unsterblich bin. Schon doof, aber das sind ja die wenigsten unter uns. Ich hab’s überlebt, sonst könnte ich diese Zeilen nicht schreiben, aber diese Erfahrung hat mich verändert.

Einige Jahre später stolperte ich auf die Bretter, die die Welt bedeuten und wurde Schauspielerin. Seitdem bin ich seit vielen Jahren im Fernsehen und auf bekannten Bühnen zu sehen. Unter meinem Künstlernamen Petra AUER spiele ich unterschiedlichste Rollen in TV-Produktionen wie Komödienstadel, Rosenheim Cops oder Forsthaus Falkenau. Auf der Bühne lernte ich meinen Traummann kennen und wurde Mutter von zwei wunderbaren Kindern.

Alles bestens, sollte man meinen, aber …

Das Rampenlicht schützt nicht vor dem Tod. Erst holte er sich meinen Vater und kurz darauf noch meine Mama. Beide viel zu früh und viel zu plötzlich. Und ich musste den Unterschied zwischen Sterben und Reisen kennenlernen.

Mein Vater verstarb in der Klinik. Es war bei Papa kein schönes Sterben. Es war einsam und ohne Fürsorge. Wir Kinder wurden viel zu spät informiert und hatten keine Chance auf einen guten Abschied.

Im Hospiz, bei meiner Mama durfte ich erleben, dass es möglich ist, diese Welt gut umsorgt und bestens begleitet zu verlassen. Es beeindruckte mich sehr, wie kompetent und liebevoll dort die Sterbenden betreut wurden.

Ganz nach dem Motto: „Sterbende sind Lebende bis zuletzt.“

Dieses Erlebnis prägte mich und so kam es, dass ich mich entschied, die Ausbildung zur Hospizhelferin zu machen. Seit über 10 Jahren begleite ich nun Sterbende und deren Angehörige und erkenne immer wieder, dass es zu viele Mythen und offene Fragen rund um das Thema Sterben gibt.

Im Hospiz ist es nicht so, wie viele denken. Es ist ein Ort des Lebens. Mit allen Facetten, die dazugehören.

Ich sehe es als meine Mission anders darüber zu berichten. Und ich zeige Ihnen ein neues Bild vom „Sterbehaus“. Hell, freundlich und von wegen todlangweilig …“

Es sind die vielen ungewöhnlichen, mitunter humorvollen und berührenden Geschichten, die mir dort begegnet sind. Und genau die habe ich aufgeschrieben.

In „Sterbemund tut Wahrheit kund“ und „Lizenz zum Händchenhalten“ geht es nicht nur ums Sterben. Es geht um liebevolle Nörgler, überdrehte Angehörige und skurrile Begegnungen. Wegweisende Fragen, ideenreiche Rituale und Bräuche.

Ab wann ist es zum Beispiel notwendig eine Axt mit in den Sarg zu nehmen? Welche wichtige Rolle spielen Socken in der Sterbebegleitung? Wo kann man mit seinem Verstorbenen noch einmal telefonieren. Wer behauptet eigentlich, dass zu viel Bier schadet?

Außerdem Tipps und Tricks, um totgeschwiegene Themen wie Patientenverfügung, Bestattungsvorsorge und beste letzte Worte.

Ein schweres Thema, leicht erzählt mit vielen todsicheren Tipps.

Ich möchte Ihnen zeigen, wie wertvoll das Leben ist und wie wir alle lernen können, den Tod zu schätzen, als das, was er ist.

Ein Teil des Lebens.