Die richtige Position, der richtige Platz. Für viele Schwerstkranke ist das oft ein sehr bedeutendes Thema. Und wenn Sie jetzt denken, ich rede vom Krankenhausaufenthalt, dann täuschen Sie sich.
Bei einer Begleitung wurde ich einmal Zeugin, wie darüber diskutiert wurde, dass Oma nicht zu Opa ins Grab möchte, weil der immer so laut geschnarcht hat. Ich frage mich ernsthaft, was da nachts so im Friedhof los ist, wenn ich bedenke, wie viele Menschen schnarchen …
Doch es gibt noch ganz andere Befürchtungen.
Ein Bekannter erzählte mir, dass sich sein Vater Paul überlegt hat, ob und wie er in die gemeinsame letzte Ruhestätte seiner Schwiegermutter und seinem Schwiegervater gebettet werden will. Immerhin ist so ein Grab ja auch ein Kostenfaktor. Sich ein eigenes zu leisten kam für den sparsamen Senior nicht infrage. Wenn schon mal eins da ist, dann wird das auch bis zum letzten Platz belegt. Na ja, und der Grabstein muss dann auch nicht neu gekauft werden.
Er links, dann sie Mitte und zuletzt er dann rechts.
Neben der verstorbenen Mutter seiner Frau zu liegen, da hatte er keine Bedenken, die war ja zu Lebzeiten ganz nett. Aber mit dem männlichem Begleiter in seiner angehenden Ruhestätte konnte er sich keine „Liege – Gemeinschaft“ vorstellen. Paul bestand darauf, dass man bei der Beisetzung darauf achtet, dass er links liegt, dann die Schwiegermutter und dann ihr Angetrauter.
Von wegen Asche zu Asche. Nicht in diesem Fall.
Ich denke, von den beiden war eh nicht mehr so viel zu sehen, denn deren Dahinscheiden lag schon viele Jahre zurück. Das war sicher mal eine ganz besondere und ungewöhnliche Herausforderung für den Bestatter.
Auch Hospizhelferinnen sind sich da nicht ganz sicher.
Ganz ehrlich, irgendwie kann ich mir schon vorstellen, dass es mich stören würde, meine letzte Ruhe mit einem Verstorbenen zu teilen, den ich nicht mag. Obwohl es natürlich Quatsch ist. Ich habe mir eine Friedwaldbestattung ausgedacht. Ringsum nur Bäume, da liege ich dann auf jeden Fall alleine. Sicher ist sicher.
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