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Wenn Sie denken, am Friedhof haben Sie Ihre Ruhe, dann haben Sie leider falsch gedacht. Das Internet mischt auch dort schon ordentlich mit, und das moderne digitale Zeitalter findet hier seinen Platz. Alles muss schneller, unkomplizierter sein, da macht auch die letzte Ruhestätte keine Ausnahme.
Mit einem Klick zum Grab.
In Wien bieten Friedhöfe bereits einen Onlineshop für Grabstätten an. Am Eingangstor kann der Besucher sich ein E-Bike ausleihen und vermehrt sind dort auch künftig Cafes geplant .
Onlinemeeting in der Aussegnungshalle?
In Österreich kann man außerdem einer Trauerfeier via Internet beiwohnen, für den Fall, dass entfernt wohnende Verwandte an der Zeremonie nicht teilnehmen können. Ein Leichnam muss spätestens nach 96 Stunden bestattet werden. Folglich könnte es für die Hinterbliebenen, die in anderen Ländern wohnen, schon mal schwierig werden, die Aussegnungshalle zu besuchen. Aber die Webcam macht‘s möglich. Mit Hilfe der modernen Technik kann der Enkel in Australien live die Trauerrede des Pastors und die gesamte Zeremonie miterleben. Ja, wir leben in einem vernetzten Zeitalter und da ist es legitim, denen, die nicht vor Ort sein können, ein Bild vom Grab der geliebten Oma zu schicken.
Keiner muss mehr lange nach dem Grab suchen.
Mittlerweile gibt es tatsächlich schon flächendeckendes WLAN und die Suche nach dem Grab per GPS. Videodrohnen erlauben selbst weit entfernten Verwandten einen regelmäßigen Blick auf das Grab.
So recht weiß ich nicht, was ich davon halten soll, wenn ich mir vorstelle, dass ich bei meinem nächstem Friedhofsbesuch von Drohnen begleitet werde und eventuell mein Neffe in Frankreich beobachten kann, ob ich modisch up to date bin. Meistens schleppe ich Blumen und Erde an das Grab, hacke verschwitzt Unkraut und trabe mit hochrotem Kopf fünfmal zum Friedhofsbrunnen, um die Gießkanne aufzufüllen. Kein schöner Anblick. Aber da muss der Neffe durch, wenn er sich online einloggt.
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